gelungener Nachwuchspokaltag in Oettersdorf

F-Junioren

SV Jena-Zwätzen – FC Carl Zeiss Jena 4:2 n.V. (1:1, 2:2)

Gleich das erste Spiel des Pokalfinaltags war ein absoluter Höhepunkt und – gemessen am Alter der Beteiligten – qualitativ die mit Abstand beste Partie des Tages. Nachdem die Jungs des SV Zwätzen erst vor einem Woche dem Stradtrivalen aus dem Paradies in der Liga unterlagen, drehten sie den Spieß um und krönten sich zum ersten Titelträger des Tages. Dabei begann die Partie eigentlich wie erwartet, der FCC ging früh in Führung. Torschütze des 0:1 war Kapitän Louis Utzelmann. Doch die Nordjenenser zeigten sich unbeeindruckt und glichen durch den starken Ole Weißflog mit dem Pausenpfiff aus. Auch im zweiten Durchgang ging es temporeich weiter, taktisch und technisch agierten beide Teams auf höchstem Niveau. Wieder ging Carl Zeiss in Führung, dieses Mal durch den eingewechselten Fynn Benkenstein, wieder glich Zwätzen kurz vor dem Ende aus. Für das 2:2 zeigte sich drei Minuten vor dem Ende der regulären Spielzeit Linus Kretzschmar verantwortlich. Verlängerung also gleich im ersten Endspiel des Tages und auch hier ging es hoch her. Beide Teams spielten auf Sieg, der SV Zwätzen zeigte jedoch den größeren Willen und nutzte eine kurze Überzahlphase eiskalt aus. Als FCC-Kapitän Utzelmann am Spielfeldrand behandelt wurde, zog Weißflog aus der Ferne ab und traf unhaltbar zur erstmaligen Zwätzener Führung. Die behauptete der Außenseiter geschickt und erzielte durch Weißflogs dritten Treffer mit dem Schlusspfiff den 4:2-Endstand.

 

E-Junioren

SV Grün-Weiß Tanna – SV Lobeda 77 II 1:3 (0:2)

Nicht die Jenaer Topteams der Kreisoberliga, nicht Neustadt oder Schleiz hatten sich für das Endspiel der E-Junioren qualifiziert, sondern die beiden Kreisligisten Tanna und Lobeda II. Allein das Erreichen des Endspiels war für beide Mannschaften ein riesiger Erfolg, den letztlich die Jenaer mit dem Titel krönen konnten. Dabei übernahmen sie von Beginn an die Initiative, trafen aber auf einen leidenschaftlich kämpfenden Gegner, der zudem mit Torhüter Leon Wolf einen starken Rückhalt hatte. So konnten die Lobedaer ihre Gelegenheiten in der Anfangsphase nicht nutzen und waren ihrerseits im Glück, als ein Tannaer Schuss aus der zweiten Reihe an die Latte klatschte. Scheinbar war das der Weckruf, denn nur kurz darauf fiel das 0:1 durch Arison Rama. Und der Meister der Kreisliga Staffel A wollte mehr und legte noch vor der Halbzeitpause durch Oskar Engel nach. Doch die Grün-Weißen gaben sich nicht geschlagen und kämpften sich nach Wiederanpfiff zurück. Zunehmend wurden die Oberländer mutiger und belohnten sich mit dem Anschlusstreffer durch den auffälligen Tim Rösch. Die Verlängerung war möglich, Tanna drückte weiter, musste aber auch jederzeit auf der Hut vor Jenaer Kontern sein. Einer dieser brachte dann kurz vor dem Spielende die Entscheidung, als Engel mit seinem zweiten Treffer alles klar machte.

 

D-Junioren

FSV Schleiz – FC Carl Zeiss Jena III 1:2 n.V. (0:0, 1:1)

Die wohl dramatischste Partie des Pokalfinaltags lieferten sich die D-Junioren des FSV Schleiz und die U 11 des FC Carl Zeiss Jena. Bereits im Vorjahr – damals in der E-Jugend – überraschten die von Steve Leudolph trainierten Oberländer, als sie mit dem Bodelwitzer SV das überragende Team der Kreisoberliga im Finale niederrangen und auch dieses Mal schien zumindest das Neunmeterschießen in greifbarer Nähe. In der letzten Minute der Verlängerung kannte der Jubel bei den Blau-Gelb-Weißen dann aber keine Grenzen mehr: Jean Boog köpfte eine Flanke von links ein, riss sich das Trikot vom Leib und rannte freudetrunken über den halben Platz. So emotional dürfte es beim ungeschlagenen Kreisoberligaspitzenreiter sonst wohl nur selten zugehen. Dass es überhaupt in die Verlängerung ging, lag zum einen an der schwachen Chancenverwertung der Jenaer – woran allerdings auch ein überragender Luca Lenzner im FSV-Tor seinen Anteil hatte –, zum anderen aber auch an einem starken Auftritt der Schleizer, die mit ihrer Trikotwahl (rot und weiß) sicher für eine zusätzliche Motivation beim Favoriten aus der Saalestadt sorgten. So suchten auch die Rennstädter den Weg nach vorn, auch wenn FCC-Keeper Tim Giersdorf selten ernsthaft gefordert wurde. Nach torloser erster Hälfte ging es temporeich weiter, doch erst zehn Minuten vor Ende der regulären Spielzeit zappelte das Leder erstmals im Netz: Moritz Jankowski war nach einem Eckball erfolgreich, der Bann schien gebrochen. Doch nicht mit diesen Schleizern. Die schüttelten sich kurz und nur eine Minute später konnte der nach vorn beorderte FSV-Kapitän Kristian Lorenz von Boog nur per Foul gestoppt werden. Die große Chance zum Ausgleich vergab jedoch Jaden Limmer, der vom Neunmeterpunkt das Tor verfehlte. Doch er ließ sich nicht unterkriegen und war wenig später maßgeblich am Ausgleich beteiligt, als er Magnus Kellermann nach einem langen Ball gehörig unter Druck setzte, dem ein Eigentor zum 1:1 unterlief. In der Verlängerung waren die Jenaer dann weiterhin das spielbestimmende Team, Chancen zum Siegtreffer hatten aber beide. Als bereits alles nach einem Neunmeterschießen aussah gelang dem FCC durch Boog aber doch noch der Lucky-Punch.

 

C-Junioren

SV Jena-Zwätzen – FSV Schleiz 1:0 (0:0)

Nach den mitreißenden Partien, die speziell die F- und D-Junioren boten, fiel das Endspiel der C-Jugend zwischen dem SV Zwätzen und dem angehenden Kreisoberliga-Meister aus Schleiz qualitativ doch etwas ab. Die drückende Sonne schien die Spieler nicht gerade zu endloser Lauffreude zu motivieren, so dass vor beiden Toren relativ wenig passierte. Die Rennstädter waren zwar optisch Überlegen und führten zumeist das Leder in ihren Reihen, doch als es in Strafraumnähe gefährlich hätte werden können, fiel ihnen nur noch wenig ein. Die Hintermannschaft der Jenaer war bestens auf das offensivstarke FSV-Mittelfeld eingestellt und ließ kaum etwas anbrennen. Nur einmal brannte es im Zwätzener Strafraum lichterloh, als das Leder nach einem Freistoß von Ari Weiß nicht geklärt werden konnte. Immer wieder kam ein Schleizer zum Abschluss, immer wieder stand dem jedoch auch ein Jenaer Abwehrbein im Weg, so dass die Situation letztlich mit viel Mühe bereinigt werden konnte. Nach der Pause änderte sich wenig am Geschehen, viel sprach für eine Verlängerung, ehe den Schwarz-Gelben in der Schlussphase ein verhängnisvoller Fehler unterlief. Maximilian Schröder brachte mit einem Einwurf in die Mitte Dominik Schutt in Verlegenheit, der das Leder an Jenas Paul Schroth verlor. Der Jenaer Kapitän hatte nur noch FSV-Keeper Yannick Gärtner vor sich, behielt die Ruhe und traf zum letztlich entscheidenden Tor. Zehn Minuten blieben dem FSV noch, doch außer einem Schuss Lukas Beyers, der jedoch über den Kasten ging, gelang ihnen kein Abschluss mehr.

 

B-Junioren

VfR Bad Lobenstein – SG FSV Grün-Weiß Stadtroda 1:3 (0:2)

Das B-Junioren-Endspiel war von den Spielanteilen her die deutlichste Angelegenheit des Tages. Für Kreisligist Bad Lobenstein, in der Liga zweimal der zweiten Mannschaft der SG Stadtroda unterlegen, war schon die Teilnahme am Endspiel aller Ehren wert. Hier allerdings erwiesen sich die Grün-Weißen, die in 18 Ligaspielen über 100 Tore erzielten, jedoch als mindestens eine Nummer zu groß. Der VfR setzte auf eine sichere Defensive, hatte dem starken Angriffsspiel der Stadtrodaer nur wenig entgegen zu setzen. Bereits nach acht Minuten zappelte das Leder dank Niclas Trautner erstmals im Netz. Die Kurstädter konnten nur reagieren und waren im Glück, dass der höherklassige Kontrahent die Partie nicht schon eher entschied. Erst kurz vor der Pause legte Toni-Maurice Schulze, der über links in den Strafraum eindrang, das zweite Tor nach. Spätestens, als Johannes Kraft in der 49. Minute zum 0:3 traf, waren alle Messen gelesen. Stadtroda schaltete einen Gang zurück, tat nur noch das Nötigste und ließ die Koseltaler nun auch ein wenig am Spiel teilhaben. Und sie gaben sich nicht auf, kämpften weiter und belohnten sich mit dem Ehrentreffer, der C-Junior Dominik Salzmann in der Schlussphase erzielte.

 

A-Junioren

SV Jena-Zwätzen – SG Schleiz/Bad Lobenstein 2:1 (1:0)

So richtig hitzig ging es beim Höhepunkt des Tages, dem Endspiel der A-Junioren zu, wo es zwischen den beiden Kontrahenten um die Meisterschaft in der Kreisoberliga zur Neuauflage des Vorjahresfinals kam. Die 300 Zuschauer, die den Spielfeldrand 2017 im Koseltal säumten, konnten zwar nicht wieder erreicht werden, doch immerhin über 150 Augenpaare waren auf das Spiel gerichtet. In beiden Mannschaften standen mehrere Spieler, die bereits regelmäßig in der Herren-Landesklasse auflaufen, so dass sich vor allem in taktischer Hinsicht eine hochinteressante Partie entwickelte. Nachdem die Oberländer erst kürzlich die Meisterschaft mit einem klaren Auswärtssieg in Jena wohl zu ihren Gunsten entschieden, konnten sie diese Dominanz dieses Mal nicht an den Tag legen. Zwätzen hielt dagegen, wobei beide Abwehrreihen nur wenig zuließen. Die beste Chance der Spielgemeinschaft vergab Amel Nukovic, dessen Kopfball auf der Linie geklärt wurde. Auf der anderen Seite war der starke Hannes Seidel kurz vor der Pause erfolgreich, als er nach einem Angriff über rechts von der Strafraumgrenze zum Abschluss kam. Der Stachel saß bei den Oberländern, die zehn Minuten nach Wiederanpfiff mit dem schönsten Angriff des gesamten Finaltags zum Ausgleich kamen. Mit schnellem und direkten Spiel über die komplette Platzbreite wurde Victor Ernst freigespielt, der wenig Mühe hatte, zum 1:1 zu vollenden. Allerdings war dieser Treffer teuer verkauft, denn der Toptorjäger der SG, der angeschlagen ins Spiel gegangen war, konnte nicht weiterspielen. Und es kam noch dicker. Nur kurz nach dem Ausgleich sprach Schiedsrichter Markus Drobe den Jenaern unter heftigen Protesten der Oberländer einen Strafstoß zu, den Seidel trocken zum 2:1 verwandelte. Noch war Zeit, doch die SG schaffte es nicht, die Abwehr der Jenaer ernsthaft in Verlegenheit zu bringen. Aus dem Spiel heraus gelang nur wenig, und auch die vielen Ecken und Freistöße brachten nichts ein. Dann kurz vor dem Abpfiff beinahe doch noch das 2:2, als Markus Baer nach tollem Solo im Zentrum abzog und sein abgefälschter Schuss das Jenaer Tor nur hauchdünn verfehlte. Der Ball war nicht drin, wenig später war Schluss und die Zwätzener durften die dritten Pokalsieg für ihren Verein feiern.

 

Berichte von: Alexander Hebenstreit/OTZ 

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