Schiedsrichter Wolfgang John sagt Servus

Wolfgang John (links) als SR-Assistent in Kraftsdorf | Foto M.Malinka

Stadtroda. Genau am Tag seines 74. Geburtstages beendet Wolfgang John aus Stadtroda seine 43-jährige ehrenamtliche Tätigkeit als Fußball-Schiedsrichter. Hauptsächlich auch aus Altersgründen, aber auch Pandemie-bedingt, zieht der gebürtige Mittelhesse einen Schlussstrich unter das Ehrenamt, dass auch Vereins- und Festkomitee-Vorsitz und
Schieri-Beobachtertätigkeit beinhaltete. 

In Kirchhain bei Marburg geboren, besuchte er in Rüsselsheim am Main die Schule, lernte Industriekaufmann und war später in verschiedenen Tätigkeiten involviert, unter anderem auch in einer Spedition am Frankfurter Flughafen.

Den verheirateten Familienvater eines Sohnes und dreier Enkel verschlug es 1997 nach Thüringen, bevor er bis 2010 eine
Wochenendbeziehung mit seiner jetzigen Frau geführt und sich fast 15 Jahre stetig in der Mitte ihrer Wohnorte, in Fulda, mit ihr getroffen hatte. In Sachen Schiedsrichter hatte er 1979 die Prüfung abgelegt, pfiff im Kreis und Bezirk für den SV 09 Flörsheim und stieg als Schiedsrichter stetig auf. 

Bis in die Landesliga führte sein Weg, insgesamt kam Wolfgang auf fast 1500 Spiele. Auch der heutige DFB-Lehrwart und einstige Bundesliga-Referee Lutz Wagner stammt aus seiner unmittelbaren Nachbarschaft,sodass das Vorbild unmittelbar gegeben war. Mit seinen Schieri-Kollegen hatte der 1,83m-Mann nie Probleme. „Es verlief gemeinsam immer sehr
positiv“, blickt der heute 74-Jährige zurück. Auch in Thüringen fand er schnell Freunde. Mit Detlef Schnöckel vom SV Hermsdorf bildete der bis 1978 aktive Fußballer sogar ein „Dreamteam“. Der am heutigen
Sonnabend sein 1000. Spiel als Schiedsrichter bestreitende Geraer Schnöckel will noch heute John stetig als Assistent bei seinen Spielen haben. In Rüdersdorf bei einem Kreisoberligaspiel hatte Wolfgang mal als Assistent die Freistoßmauer zu korrigieren. Zuvor hatte ein Spieler der abwehrenden Mannschaft seine Mitspieler aufgerufen, „kommt, wir bauen
eine Mauer!“ Wolfgang war schlagfertig und meinte, dass es die Mauer schon seit 1989 nicht mehr gäbe. Auf solche Episoden wird der Jubilar künftig verzichten müssen, vertreibt sich seine Freizeit aber mit Ehefrau und einem Enkel beim Besuch vieler Burgen und Schlösser in Thüringen.

Text und Fotos: M.Malinka

 

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