Moderater Schiedsrichter
Moderater Schiedsrichter
Der Name Weise ist im Saale-Orla-Kreis weit verbreitet. Zwar in unterschiedlichen Schreibweisen, aber ausgesprochen heißen halt viele Menschen Weise. In Pößneck und Umgebung, von Kolba bis Könitz, von Langenorla bis Schmorda stieß und stößt man auf Weiße, Weisse und Weise. Der bekannteste Weise der Region dürfte wohl Peter sein, der in diesem Jahr 65 Jahre alt wird und am 1. März sein 45. Jubiläum als Fußball-Schiedsrichter beging. Und Peter Weise aus Könitz ist ja nach wie vor als Beobachter im Landesmaßstab und im Ausschuss für den Nachwuchs, die „Rennsteiger“, aktiv. Für seine bisherigen Vereine, bis zur Wende die BSG Rotation Pößneck und nun der TSV Germania Krölpa, zählte und zählt er somit auch so lange als Mitglied und Referee. Selbst aktiv Fußball gespielt hat der zuletzt als Versicherungskaufmann tätige Pößnecker bis zur Junioren-Bezirksliga bei der BSG Rotation in der legendären Sportstätte „Griebse“. Zwischenzeitlich legte er bei Hannes Meister die Schiedsrichterprüfung ab und wurde mit 15 Jahren Referee.
„Ein Kinderspiel im Kreis“ war seine erste Partie, an die er sich nach 45 Jahren nun nicht mehr so genau erinnern kann. Aber an sein erstes DDR-Oberligaspiel bei FC Vorwärts Frankfurt/O. gegen die BSG Stahl Riesa vor 33 Jahren denkt er gern zurück. 1978 war die Einstufung in die damals dritthöchste Spielklasse, die Bezirksliga, ein erster wichtiger Meilenstein. Bereits ein Jahr später pfiff er in der Liga, also wieder eine Klasse höher. Nach dem Frankfurt-Spiel kam der ausgebildete Elektro-Ingenieur noch 21 Mal als Unparteiischer in der höchsten DDR-Spielklasse zum Einsatz, dann war Wendezeit. Als 34-Jähriger wurde der Ostthüringer in die 2. Bundesliga eingestuft und pfiff 1991 als sein Debüt die Partie 1.FSV Mainz 05 gegen den FC Homburg. Es folgten noch 28 Spiele bei den Profis in Uerdingen, Essen, Bochum, Wuppertal, Wolfsburg und St.Pauli, ehe es 1995/96 auch international als Schiedsrichter-Assistent weiterging. Danach pfiff er bis 2000 in der NOFV-Oberliga weiter. Auf 3000 Einsätze kann der im Spiel stets sehr moderat aufgetretene Sportsmann verweisen. Da sind die vielen Beobachtungen als Offizieller des TFV auf Landesebene in den letzten Jahren nicht einmal eingeschlossen. Das Thüringer Landespokal-Endspiel zwischen dem FC Rot-Weiß Erfurt und dem FC Carl Zeiss Jena 2003 in Gotha war der letzte offizielle Einsatz des Pößneckers, der seit vielen Jahren im 10km entfernten Könitz zuhause ist. Dem Geraer Oldie-Hallenfußballturnier jedes Jahr im Januar in der Panndorfhalle ist er seit vielen Jahren ein treuer Begleiter und war mindestens bei der Hälfte der bislang 22 Auflagen als Schiedsrichter dabei.
Manfred Malinka